Leben im Grünen

Ressourcen sparen, die immer teurer werden. Gerüstet sein für gesetzliche Auflagen, die immer strikter werden. Eine Lebensqualität bewahren, die immer wertvoller wird.

Unseren Beitrag zum Umwelt- und Klimaschutz zu leisten ist im Sinne der Nachhaltigkeit selbstverständlich. Das Motto „Leben im Grünen“ fasst nicht nur unsere Einsicht in diesem Bereich zusammen, sondern kann auch drei Initiativen vorangestellt werden, die uns als Beitrag angemessen erscheinen:

Ökomanagement implementieren

Mit dem Ziel ressourcenschonend zu arbeiten und Abfall zu minimieren haben wir über die Initiative Ökomanagement Niederösterreich Maßnahmen zum Umwelt- und Klimaschutz umgesetzt, die geradeaus in die Zukunft weisen.

Ergebnis ist ein ganzheitliches Abfallvermeidungskonzept, das negative Einwirkungen auf unsere Lebensumgebung – von Schmutz bis hin zu Problemmüll – verhindert. Durch Umsetzung einer Reihe von Einzelmaßnahmen konnten sehenswerte Resultate erreicht werden. Die Initiative des papierlosen Büros kann als Beispiel dienen: Profitieren durch neu gedachte Prozesse.

Papierloses Büro ermöglicht kurze Wege

Standortunabhängig und ressourcenschonend zu arbeiten heißt auch papierlos zu arbeiten. Während wir früher zwischen Rechnungen und Auswertungen, endlosen Papierstapeln und Aktenordnern Platz finden mussten, leben wir heute weitgehend ohne Papier.

Beim Einsatz von Informationstechnologie und bei der Anpassung von Prozessen beziehen wir auch gerne unsere Kundinnen und Kunden mit ein und geben erworbenes Wissen weiter. So freuen wir uns über jede Art des elektronischen Datenaustausches und der Kommunikation. Das spart nicht nur Papier sondern auch weite Wege.

Papierlos zu arbeiten heißt nicht nur einen Beitrag für die Umwelt zu leisten sondern auch produktiver zu sein.

Ökologisch nachhaltig bauen und leben

Als Unternehmensberater profitieren wir von einem dynamischen Unternehmensumfeld im Herzen Niederösterreichs, zu dem wir auch selbst mit unserem Neubau in St.Pölten beitragen möchten: hochwertige Arbeitsplätze für unsere Mitarbeiter und Kundennutzen unter dem Titel one-stop-shop. Unser Bürogebäude vereint ansprechende Architektur mit moderner Umwelttechnik und trägt so doppelt zum Unternehmenserfolg bei: durch niedrige Energiekosten und einen entsprechenden Wohlfühlfaktor.

Auf der grünen Wiese bauen heißt in die Zukunft investieren und bleibende Werte schaffen. Ein nachhaltiger Umgang mit der Natur und das Erhalten der grünen Wiese standen im Mittelpunkt unserer Überlegungen.

Zur Heizung und Kühlung des gut gedämmten Gebäudes nutzen wir das reichlich vorhandene Grundwasser. Ein Entnahmebrunnen führt der Wärmepumpe Wasser zu, die es in eine betonkernaktivierte Decke und einen ebensolchen Boden leitet und über einen Schluckbrunnen rückführt. Niedrige laufende Energiekosten aber vor allem für Nutzer angenehme und konstante Temperaturen im Sommer- wie Winter sind die Folge. Allein die Wärmepumpe verringert den Ausstoß von CO 2 um rund 7,5 Tonnen pro Jahr.

Großzügige Fenster zum Innenhof laden zur Nutzung von natürlichem Licht ein. dämmfähige und sparsame Beleuchtungssysteme werden über Lichtfühler gesteuert und ergänzen lediglich das Tageslicht. Das Gebäude umringt einen Grünbereich, in dessen Mitte ein Baum angenehmen Schatten spendet und für eine positive Atmosphäre sorgt.

Weitere Informationen finden Sie im Gebäudesteckbrief.

Bürogebaude Frühwirt (St.Pölten, Messestraße 8)

Wettbewerb

Dem Entwurf und der Beauftragung ist ein sehr gut vorbereiteter privater Architekturwettbewerb des Bauherrn vorausgegangen. Bei der Auswahl des Siegerprojektes wurde mit Unvoreingenommenheit und strukturierter Präzision vorgegangen. In der weiteren Folge hat sich eine vorbildliche Zusammenarbeit mit gegenseitiger Wertschätzung entwickelt, welche den gesamten Entwurfs- und Projektablauf äußerst positiv beeinflusst hat.

Gesamtheitlicher Ansatz

Ah3 steht für einen gesamtheitlichen Architekturansatz: Für jedes von Ah3 geplante Projekt steht zuerst die bewusste Wahrnehmung von sämtlichen Umwelteinflüssen. Diese in ihrer Wesensart sehr unterschiedlichen Parameter wie Grundstückssituation, naturräumliche- und/oder städtebauliche Umgebung, Mikroklima, Besonnung und Beschattung, künstlerische und gesellschaftliche Rahmenbedingungen, Energiesituation ökologische Gesichtspunkte, Budgetvorgaben und natürlich Bauherrnwünsche werden in Hinblick auf das Gesamtprojekt gewertet und gewichtet und einem Gesamtkonzept zugeführt. Mit hohem technischem Know-how, jahrzehntelanger Erfahrung und unter Einbeziehung erfahrener Fachplaner aus einem bewährten Netzwerk entsteht ein Gebäude, das jeweils einzigartig auf die gestellte Situation reagiert.

Architektonischer Entwurf

Aus dem für einen Unternehmensberater eher unüblichen Standort – mitten im neu aufgeschlossenen Gewerbegebiet in unmittelbarer Nähe zur Autobahn – resultiert der architektonische Ansatz. Da in der momentan verhältnismäßig unattraktiven Umgebung in den nächsten Jahren mit vermehrter Bautätigkeit zu rechnen ist, sieht das Konzept ein introvertiertes aber gleichzeitig nach Außen hin repräsentatives Bürogebäude vor. Zentrales Element bildet ein als „Ruheinsel“ dienender, begrünter Innenhof, um den sich alle Aufenthalts- und Arbeitsräume orientieren.

Als Reaktion auf die ausschließlich mit dem PKW ankommenden Kunden und Mitarbeiter wurde bewusst auf eine Tiefgarage verzichtet und eine attraktive Parkplatzsituation unter dem auf Stützen vom Boden abgehobenen Gebäude geschaffen. Die schräggestellten Stützen spiegeln sich optisch in den Glasflächen zum Innenhof.

Der Grundriss des auf einer Ebene angeordneten Gebäudes ist klar strukturiert und wird primär durch eine außen umlaufende, geschlossene Nebenraumzone und einen nach innen zum Hof offenen und transparenten Arbeitsbereich gebildet und bietet der modernen und innovativen Bürostruktur des Auftraggebers einen idealen Rahmen.

Über eine stählerne Außenstiege gelangt man in einen großzügig gestalteten Eingangsbereich, welcher als kommunikative Schnittstelle zwischen Kunden und Mitarbeitern fungiert und vom Bauherrn als „Business Club“ bezeichnet wird. Ein großzügiges Panoramafenster durchbricht hier die Nebenraumzone und sorgt für wechselseitige Blickbeziehungen zur Straße.

Unmittelbar von diesem Vermittlungsbereich gelangt man einerseits, durch eine raumhohe Verglasung abgetrennt, in das locker möblierte Großraumbüro. An der gegenüberliegenden Seite befinden sich über einen Gang erschlosse Besprechungsräume. Beide Bereiche werden an der Rückseite über einen weiteren Gang wieder zusammengeführt und erschließen die beiden Einzel-Büros.

Auch hier sorgen in die Nebenraumzone eingeschnittene Kommunikationsnischen für Belichtung und Blickbeziehungen nach außen, dienen als Rückzugsbereich und vervollständigen so das differenzierte Raumgefüge.

Trotz der bewussten Trennung zwischen öffentlichem Kundenbereich, internem Großraumbüro und Einzelbüros sind alle Nutzer gleichberechtigt und über den Hof zu einer Gemeinschaft verbunden.

Haustechnikkonzept

Kernelement des Haustechnikkonzeptes ist die thermische Bauteilaktivierung. In den beiden Stahlbetondecken wurden wasserführende Leitungen eingelegt, durch welche je nach Heiz- oder Kühlbedarf warmes oder kaltes Wasser gepumpt wird. Das gesamte Gebäude wird zum Heiz- oder Kühlkörper und somit stehen sehr große Flächen zur Verfügung, wodurch die jeweilige Oberflächentemperatur von aktivierter Decke und Boden sehr gering gehalten werden kann.

Im Winter genügen Vorlauftemperaturen der Heizung von ca. 27° um eine angenehme Raumwärme zu erzielen. Dieses niedrige Wärmeniveau ist sehr energiesparend mit einer Wärmepumpe zu erzeugen. Als Umweltenergie für die Wärmepumpe wird Grundwasser herangezogen.

Für die Sommernutzung kommt ein modernes Bürogebäude, bedingt durch die hohen internen Wärmelasten (Computer usw.) nicht ohne aktive Kühlung aus. Das Grundwasser dient ohne zwischengeschaltete Kältemaschine im gleichen Leitungskreis direkt als Kühlung. Es kann so auf ein herkömmliches Klimagerät mit sehr hohen Energiekosten und den bekannten negativen Auswirkungen auf Menschen vollständig verzichtet werden.

Kontrollierte Raumlüftung versorgt das Gebäude ständig mit Frischluft. In den Nebenraumzonen wird die verbrauchte Luft abgesaugt und über einen Wärmetauscher geführt. Die angesaugte Frischluft wird somit vorgewärmt. Es besteht die Möglichkeit Fenster zu öffnen, für Belüftungszwecke ist dies jedoch nicht erforderlich.

Konstruktion

In direkter Wechselwirkung mit dem Haustechnikkonzept wurde für das Gebäude eine Stahlbetonkonstruktion gewählt. Auf einer äußeren und inneren Stahlbeton- Stützenreihe wird der Fußboden und die Decke in Form einer Stahlbetonplatte aufgelagert. Das besondere an der Konstruktion ist, dass der innenliegende Stützenkranz aus schräggestellten Stahlbetonsäulen besteht und somit eine Horizontalaussteifung in Form von Auskreuzungen und Scheiben nicht erforderlich ist. Die Decken und der äußere Säulenkranz wurden in Ortbetonbauweise auf der Baustelle errichtet, die schrägen Stützen sind Beton-Fertigteilsäulen. Sämtliche Ver- und Entsorgungsleitungen sind in den hohlen Säulen untergebracht.

Die großteils geschlossenen Außenwände wurden als Holz-Riegelwandkonstruktion in Fertigteilbauweise hergestellt, welche neben hervorragender Wärmedämmung auch einen äußerst positiven Einfluss auf die Raumakustik haben. Die Außenwände zum Hof wurden mit einer Holzkonstruktion mit Aluminiumdeckschalen ganzflächig verglast und mit individuellen Fensteröffnungen versehen. Außenliegende Sonnenschutzrollos ergänzen das Konzept und machen die passive Solarenergienutzung steuerbar. Das Dach ist mit einer Gefälledämmung versehen sowie mit Naturkautschuk gedeckt und bietet die Option einer Dachbegrünung.

Außenraumgestaltung

Das Niveau des Außengeländes wird durch eine leichte Vertiefung im Bereich des aufgeständerten Gebäudes sowie mit einer sanften Hügelanschüttung im Zufahrtsbereich, welche Ein- und Ausfahrt trennt, golfplatzartig  ausformuliert. Die innenliegende Hofsituation wird mit Natursteinfindlingen – als Kraftsteine – thematisch überhöht und erhält eine laubabwerfende Baumbepflanzung, welche im Sommer für kühlen Schatten sorgt und im Winter für die ersehnten Sonnenstrahlen kein Hindernis darstellt. Die Bepflanzung zu den Grundstücksgrenzen wird nach funktionellen Gesichtspunkten sehr reduziert ausgeführt und soll so als Windschutz dienen.

Projekt und Gebäudedaten

Wettbewerb Juni 2007
Entwurfsplanung Herbst 2007
Einreichung Jänner 2008
Bauverhandlung 11.2.2008
Ausschreibung, Polier-Detailplanung Frühjahr 2008
Baubeginn 7.7.2008
Geplante Fertigstellung April 2009
Grundstücksfläche 2300,00 m²
Überbaute Fläche 557,12 m²
Bebauungsdichte 24,22 %
Nutzfläche 474,72 m²
Kubatur 2360 m³
Projektteam Ah3
Projektverantwortlicher Karl Gruber
Wettbewerb Karl Gruber, Martin Wagensonner, Johannes Kislinger
Entwurfsplanung Karl Gruber, Martin Wagensonner
Ausführungs- und Detailplanung Karl Gruber, Martin Wagensonner, Markus Bock
Ausschreibung Markus Bock, Klaus Beron
Örtliche Bauaufsicht Markus Bock, Karl Gruber
Technische, geschäftliche Oberleitung Karl Gruber
Künstlerische Oberleitung Karl Gruber, Martin Wagensonner
Einbaumöbel Karl Gruber, Martin Wagensonner, Klaus Tiller
Rückfrage Ah3 Architekten, www.ah3.at